Friedrich SchillerFriedrich Schiller

Friedrich Schiller an Christian Gottfried Schütz. 

Jena, 20. Juni [Donnerstag] 1793.

Groß hat mir erzählt, daß Sie meine Abhandlung über Anmuth und Würde gelesen und Interesse daran genommen hätten. Wie sehr erfreut und ermuntert es mich, bei meinem ersten Excurs ins philosophische Feld eine solche Stimme für mich zu haben. Ich brauche in der That eine solche Freundschaftliche Herzstärkung, denn das Fach ist mir noch neu, und (unter uns gesagt) über lauter Fliegen fürchte ich das Gehen noch nicht recht gelernt zu haben. 

Wie mir Groß sagt, so hatten Sie die Idee, die Abhandlung ins Lateinische zu übersetzen. Möchten Sie doch Lust zur Ausführung behalten! Es wäre nicht der erste Fall, wo der Rock den Mann machte. 

Ich hoffe, Sie vor Ihrer Abreise ins Bad noch in Ihrem Garten zu sehen. Ganz der Ihrige…


Bemerkungen

1 Zu S. 318. Z. 28. Die Übersetzung ins Lateinische ist zwar zum Teil ausgeführt (vgl. Nr. 684), aber wohl nicht in Druck erschienen.